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Spiel mit Einsatz: Experimentelle Übersetzung als Praxis der Kritik

Book cover

Book cover © Turia + Kant

Anna Luhn – 2022

Angesichts der Entwicklung maschineller Übersetzungstechnologien stellte sich bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Frage nach Theorie, Praxis und Selbstverständnis des Übersetzens noch einmal mit neuer Dringlichkeit. Im Ringen um den 'richtigen' Zugriff auf die uralte Kulturtechnik brachten die oft normativ gefärbten Debatten der 1970er Jahre bemerkenswerte Neukonzeptionen gegen die translatorische Doxa hervor. Zeitgleich setzten zahlreiche Autor:innen tradierte Übersetzungsdogmen und -methoden aus der poetischen Praxis heraus buchstäblich ins und aufs Spiel. Im lustvollen Ausreizen ihrer Möglichkeiten wird Übersetzung in diesen Versuchen zum epistemologischen Schlüsselkonzept und kritischen Instrumentarium. Ihr Fluchtpunkt ist nichts weniger als die Grundlegung soziopolitischer Ermächtigung des Subjekts durch eine Neukalibrierung des Sprachdenkens. Der vorliegende Essay nimmt die historischen Konstellationen um die experimentellen Übersetzungsformen und -theorien in den Blick und geht ihren Kontinuitäten, Neu- und Wiederaneignungen nach, die bis in die jüngste Gegenwart reichen.

Title
Spiel mit Einsatz: Experimentelle Übersetzung als Praxis der Kritik
Author
Publisher
Turia + Kant
Location
Vienna/Berlin
Keywords
Monograph; RA 4: Literary Currencies
Date
2022
Appeared in
lectures & translations [Publication Series]
Type
Text
Coverage
This publication is the result of work carried out in Research Area 4: Literary Currencies.

How to cite:
Anna Luhn. Spiel mit Einsatz: Experimentelle Übersetzung als Praxis der Kritik. lectures & translations. Vienna/Berlin: Turia + Kant, 2022.