Enter Literature | Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis
Lesungen sind für den Kulturbetrieb die Aufführungsform von Literatur schlechthin. Sie zeigen Literatur nicht mehr nur vom Tisch aus neben einem Wasserglas oder stehend am Mikrofon, sondern oft raumgreifend, präzise durchinszeniert oder improvisiert, im Spiel mit Musik und Bildender Kunst, Digitalität und Publikumseinbindung. Das Format Enter Literature nahm in zwei Veranstaltungsteilen unterschiedliche Darbietungsformen der Literaturpräsentation und deren wissenschaftliche Erfassung in den Blick.
Inwieweit erweitert das Live-Erlebnis die Erfahrung von Literatur, welche Rolle spielen dabei der Aufführungsort und das Publikum? In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? In welcher Weise ist die Aufführungspraxis Teil des literarischen Kunstwerks?
Sechs Künstler·innen, deren Arbeiten den ‚klassischen‘ Modus der literarischen Rezeption gezielt unterlaufen oder überschreiten, gestalteten als Auftakt einen Performance-Abend. Daran schloss sich ein zweitägiger Workshop an, der die gezeigten künstlerischen Praktiken und Positionen zur Autor·innenlesung zum Thema diskursiver Auseinandersetzungen zwischen den Künstler:innen und eingeladenen Wissenschaftler:innen machte.
Das Dokumentationsvideo zeichnet die Performances und Diskussionen in Ausschnitten nach.