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»Modernes Theater auf Kleinen Bühnen, 1964/65«

Image Credit: Installationsansichten der Ausstellung »Fotografiertes Theater auf Kleinen Bühnen« mit Fotografien von Renate von Mangoldt im Foyer der Akademie der Künste Berlin, 12.11.–28.12.1964

Image Credit: Installationsansichten der Ausstellung »Fotografiertes Theater auf Kleinen Bühnen« mit Fotografien von Renate von Mangoldt im Foyer der Akademie der Künste Berlin, 12.11.–28.12.1964

Image Credit: Programmheft zur Reihe »Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«, organisiert vom Literarischen Colloquium Berlin, in der Akademie der Künste, 1964/65, Typografie: Christian Chruxin

Image Credit: Programmheft zur Reihe »Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«, organisiert vom Literarischen Colloquium Berlin, in der Akademie der Künste, 1964/65, Typografie: Christian Chruxin

Dokumentation der Theatergastspiel-Reihe mit Theaterfotografien von Renate von Mangoldt, Archivalien und Filmausschnitten

Teil der Sektion »Theater bewegen« im Rahmen des Festivals »Assemblage. 60 Jahre Literatur intermedial«, einer Kooperationsveranstaltung des EXC »Temporal Communities« und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB)

Im Winter 1964/65 organisierte das LCB in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste (AdK) eine Reihe internationaler Theatergastspiele mit dem Titel »Modernes Theater auf kleinen Bühnen«. LCB-Gründer Walter Höllerer versprach, die eingeladenen Gruppen bewegten sich dort, »wo möglicherweise heute die Veränderungen auf dem dramatischen Gebiet stattfinden«. Zu Gast waren u.v.a. das New Yorker Living Theater mit ihrer heute legendären Inszenierung von Kenneth H. Browns »The Brig« (Regie: Judith Malina) oder das Prager Theater am Geländer mit Alfred Jarrys »Ubu Roi« (Regie: Jan Grossman). Die Gastspielreihe wurde live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen und begleitet von einer Ausstellung von Theaterfotografien der LCB-Fotografin Renate von Mangoldt. Um an dieses intermediale Berliner Theaterereignis zu erinnern, präsentieren wir eine kleine Ausstellung mit Archivmaterialien: Filmausschnitte, Programmhefte, Plakate sowie, nicht zuletzt, mit Theaterfotografien von Renate von Mangoldt.

Renate von Mangoldt wurde am 15. Dezember 1940 in Berlin geboren. Sie wuchs in einem liberalen Elternhaus auf und legte 1960 ihr Abitur in Erlangen ab. In dieser Zeit machte sie erste fotografische Erfahrungen, angeregt durch den Erlanger Bildhauer und Fotografen Helmut Lederer. Von 1961 bis 1963 besuchte sie die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie in München mit Abschluss der Gesellenprüfung. Ihr akademisches Interesse galt eher grafischen Themen, wie Hopfenstangen im Schnee und Steinen. Im Sommer 1963 fotografierte sie bei den »Internationalen Theaterwochen der Studentenbühnen«, wo das erste Portrait von Walter Höllerer entsteht. Er – Schriftsteller und Professor für Literaturwissenschaften (TU Berlin) gründete 1963 das erste Literaturhaus Deutschlands in Berlin. Von 1964 bis 2000 arbeitete Renate von Mangoldt als fest angestellte Fotografin im Literarischen Colloquium Berlin. In dieser Zeit fotografierte sie auf vielen literarischen Veranstaltungen im In- und Ausland und wurde zur wichtigsten deutschen Autoren-Fotografin. Renate von Mangoldt war von 1965, bis zu seinem Tod im Jahr 2003, mit Walter Höllerer verheiratet. Sie lebt und arbeitet in Berlin.