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»La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«

Theatrale Intervention von Laura Uribe, Sabina Aldana und Mazlum Nergiz

Teil der Sektion »Theater bewegen« im Rahmen des Festivals »Assemblage. 60 Jahre Literatur intermedial«, einer Kooperationsveranstaltung des EXC »Temporal Communities« und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB)

Wie kann man sich an jemanden erinnern, der nicht mehr da ist, und wie kann man ihn nicht vergessen? Diese theatrale Intervention spekuliert über die materiellen Möglichkeiten, wenn eine Gemeinschaft mit einer Abwesenheit konfrontiert ist. Eine Rekonstruktion einer Autobiographie, in der immer etwas fehlen wird: die Protagonisten. Wo sind sie? Wir wissen es nicht. Einige haben beschlossen, freiwillig zu verschwinden, andere sind Opfer eines erzwungenen Verschwindens geworden. Geopolitische Konfliktzonen zwischen Mexiko, Deutschland und Kurdistan verschmelzen zu einer Radiographie, in der Text, Objekte und Sound die Anatomie einer Maschine freilegen: eine Libelle, ein Körper, tausend Augen; tausend Augen, die einen Körper anstarren, auf ihn projizieren, ihn an- und ausziehen wie eine Schaufensterpuppe. (* Zitat von Julio Cortázar)

 »La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«
17. Juni 2023 19.00-19.45
von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura UribeTB


Laura Uribe* (geb. in Mexiko 1984) ist Autorin, Theaterregisseurin und Performerin. 2019 bis 2021 war sie Teilnehmerin des internationalen Dramatiker*innenlabors »Out of Sight« am Literarischen Colloquium Berlin. Ihr während dieser Werkstatt entstandenes Stück »Campo«, das sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko befasst, wurde 2021 am Maxim Gorki Theater uraufgeführt und als Hörspiel im Deutschlandradio ausgestrahlt, wofür es als Hörspiel des Monats Juli 2022 ausgezeichnet wurde. Uribe widmet sich dem Dokumentartheater und inszenierte bisher zahlreiche Stücke, darunter CALLE AMOR, LOW COST, CAMPO, ARCHIVO VIVO, MARE NOSTRUM, PROYECTO SED und REVENGE. Ihre Stücke werden international gezeigt. Zuletzt wurde sie mit dem National System of Art Creators Stipendium ausgezeichnet, die wichtigste Anerkennung für den nationalen Werdegang von Künstler*innen in Mexiko. Während dieses Stipendiums entwickelte sie eine Tetralogie mit dem Titel: BODY, GENDER AND DISSIDENCE. Dramaturgie als Architektur des Sinns.
Gemeinsam mit Sabina Aldana bildet sie das Künstler*innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles] / L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists].
*Member of SNCA, (National System of Art Creators) Mexico.

Mazlum Nergiz schreibt Prosa, Essays, Drehbücher und Theaterstücke. Im Sommer 2021 stellte er im Rahmen des Festivals »komm in den totgesagten park und schau: Cruising als kulturelle Praxis« am Literarischen Colloquium Berlin das Stück »Drift« in einer szenischen Lesung vor. 2022 verfasste er das Drehbuch für den Kurzfilm »Ce qui doit arriver, arrivera«. Das Theaterstück »Coma« wurde 2022 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Im Herbst 2023 erscheint im MÄRZ Verlag der davon adaptierte Comic in Zusammenarbeit mit Leonie Ott. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats und lebt und arbeitet im Sommer 2023 als Hausgast im LCB.