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Juan S. Guse – Das ist alles nur geklaut

Einblick in die KI-Werkstatt

Teil der Sektion »What Happened to the End of Books« im Rahmen des Festivals »Assemblage. 60 Jahre Literatur intermedial«, einer Kooperationsveranstaltung von Temporal Communities und dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB)

Künstlerische Autonomie ist eine Lüge und die Maschine ein nützlicher Idiot: Juan S. Guse gibt in dieser Textwerkstatt einen Einblick, wie er mit KI an seinem dritten Roman arbeitet. Manchmal funktioniert das gut, manchmal wird er davon müde und traurig. Für die Veranstaltung bringt er einige erzählerische und formale Probleme mit, an denen er sich live abarbeitet. Zum einen sind das konzeptuelle Fragen bezüglich der spezifischen Form des Manuskriptes, die mit der Übersetzungssoftware DeepL beackert werden; und zum anderen narrative Entscheidungen, die als Fragen formuliert an Programme wie Chat-GPT und Jasper Chat gefüttert werden. Zu deren Vorschlägen muss er sich dann – wie zu jeder Form von Rückmeldung – verhalten. Stochastischen Schrott zu verwerfen geht dabei meist leicht von der Hand. Interessanter wird es, wenn eine nach Wahrscheinlichkeiten operierende Maschine auf ähnliche Ideen kommt, wie man selbst. Was dann? Es kann nicht garantiert werden, dass der Autor an diesem Abend nicht traurig sein wird.

»Das ist alles nur geklaut. Einblick in die KI-Werkstatt«
15. Juni 2023, 20:30 Uhr
Bühne 1 des LCB


Juan S. Guse ist Soziologe und Autor. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Hannover. Seine Bücher erscheinen bei S. Fischer.