Publikationsprojekt im Rahmen der Sektion »What Happened to the End of Books« im Rahmen des Festivals »Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial«, einer Kooperationsveranstaltung von Temporal Communities und dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB)

»Veränderungen von Arbeitsweisen und Lebensarten, von Denkweisen drängen zur Sprache, deren Anzeichen in der Sprache sich seit langem schon ankündigen.« Im Jahr 1961 erscheint die Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter, herausgegeben vom Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und späteren LCB-Direktor Walter Höllerer, zum ersten Mal. Ihr kritischer Blick richtet sich auf die Interdependenz von technologischen Entwicklungen und zeitgenössischen (nicht nur literarischen) Sprech- und Schreibweisen, auf ihre intrikaten und eminent politischen Wechselbeziehungen und gegenseitigen Einflussnahmen. Mehr als ein halbes Jahrhundert später steuern wir für eine Ausgabe Walter Höllerers Projekt in verwandtem Sinne in andere Fahrwasser, vielleicht Abwege, kapern das Format, erweitern seine Fragestellungen hin in unsere digitalverwebten Gegenwarten und Zukünfte. Sprache im digitalen Zeitalter fragt, in welche intermedialen Konstellationen das Erzählen im digitalen Paradigma jenseits des Buches eintritt, welche künstlerischen, politischen, sozialen und materiellen communities es sich erschließt, wie es sie transformiert und sich durch sie transformieren lässt. Ausgehend von den Beiträgen der Sektion What Happened to the End of Books (WHEB) des Festivals »Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial« (15.-17. Juni 2023) entsteht ein experimentelles Printformat, dessen Inhalt sich im Dialog von wissenschaftlichen, künstlerischen, publizistischen und (typo-)grafischen Perspektiven mit der Auflösung, Provokation, Unterwanderung des »gedruckten Wortes« als Signum des Literarischen auseinandersetzt ­– und zugleich mit den weit über die literarische Sphäre hinausreichenden Implikationen einer solchen Entgrenzung im Digitalen und ins Digitale.

Hg. von Sima Ehrentraut, Anna Luhn, Nina Tolksdorf // Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Frühjahr 2024