Folge XII – Grauzonen zwischen Schreiben und Übersetzen. Ein Gespräch von Lara Tarbuk und Barbi Marković über den Roman "Die verschissene Zeit"
Für die 12. Folge der Translation Talks spricht Lara Tarbuk mit Barbi Marković über ihren neuen Roman Die verschissene Zeit, welcher drei Jugendliche auf ihrem Weg im Belgrad der 1990er Jahre begleitet. Auf Deutsch verfasst, aber immer wieder mit serbischen Worten durchzogen, stellt der Roman ein „Erinnerungsprojekt einer schrägen Vergangenheit“ dar, in der die deutsche Sprache nicht nur bestimmte Dimensionen des Serbischen sichtbar und poetisch fruchtbar macht, sondern auch als Filter für Dinge, „die zu lokal sind, um in einer anderen Sprache erzählt zu werden“, fungiert. Wie aus diesem Zusammenspiel der Sprachen ein „Schimpfwörterbarock“ und eine ganz eigene Stilistik des Fluchens entstanden ist, darüber sprechen die Beiden genauso, wie über eine gendergerechte Sprache im Serbischen und was es heißt, den eigenen Roman, welcher an sich schon ein mehrsprachiger Text ist, selbst zu übersetzen.