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Folge XIII – "Aufnahmen, die für eine ganze Epoche stehen". Laute Literatur und historische Klangwelten der 1980er Jahre

Mit einer kleinen Zeitreise in die 1980er Jahre findet die Audioreihe Translation Talks nun ihren Abschluss. Diese Folge ist eine Feier im doppelten Sinn: Sie nimmt uns mit zurück in den Juni 2023, zum Festival Assemblage, mit dem das Literarische Colloquium Berlin sein 60-jähriges Bestehen feierte, und nicht zuletzt mit zurück ins Jahr 1987 und in die Musikszene des geteilten Berlins. Unter dem Titel "Historische Klangwelten in akustischen Medien" sprechen Cornelia Ortlieb und Katharina Mevissen als Teil der Festivalsektion "Laute Literatur" in dem hier zu hörenden Mitschnitt mit Jakob Ilja, dem Gitarristen und Mitbegründer der Band Element of Crime, der für seine Film-, Theater- und Fernseh-Klangkompositionen vielfach ausgezeichnet wurde. Ausgehend von der Frage, ob 1987 ein besonders lautes Jahr war, spannen sie gemeinsam den Bogen vom Post-Punk der 80er Jahre und seiner Rolle in einer politisch aufgeladenen Stimmung in Berlin, über die Frage der medialen Repräsentanz von "lauten Ereignissen" – bis in die Jetztzeit zu Jakob Iljas preisgekröntem Podcast-Projekt Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen? Dieser wirft besondere Fragen der journalistischen und klanglichen Gestaltung auf: Wie lässt sich mit dem Audiomaterial einer Person umgehen, die Verschwörungserzählungen verbreitet? Es wird also aus dem Nähkästchen der Produktion geplaudert, der Weg zu klanglichen Bildern beschrieben und die Rolle der Stimme beleuchtet, sowie nach einem emanzipativen Umgang mit historischen Aufnahmen im Allgemeinen gefragt.

Die Translation Talks gehen damit nach zwei Jahren feierlich zu Ende, doch zum Weiterhören und -stöbern sei ganz besonders auf die in dieser Folge genannten Podcast-, Ausstellungs- und Literaturprojekte verwiesen – und so bleibt Übersetzen auch weiterhin im Gespräch.