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Distanz und Nähe aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Perspektive: neuester Band von "21: Inquiries into Art, History, and the Visual", herausgegeben von Clustermitglied Anna Degler und Jan von Brevern

Image Credit: journals.ub.uni-heidelberg.de

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News from Oct 12, 2023

In jüngeren Debatten tritt Distanz als Schauplatz ästhetischer und moralischer Auseinandersetzungen in aller Deutlichkeit hervor. Die Nähe, so scheint es, ist dabei eindeutig in die Defensive geraten; wer sie sucht, muss befürchten, als Feind*in von Reflexion, Kritik und Freiheit zu gelten. Nähe und Distanz sind jedoch nicht zwei entgegengesetzte Pole, sondern intrinsisch aufeinander angewiesen. Und sie sind nicht ohne den Körper als zentralen Erfahrungs- und Austragungsort ihrer Dynamiken zu fassen. Aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Perspektive spüren die Beitragenden des Themenheftes "Distanz", herausgegeben von Clustermitglied Anna Degler und Jan von Brevern (Bauhaus-Universität Weimar), dem Verhältnis von Nähe und Distanz in der Kunst, in der visuellen Kultur und im Fach Kunstgeschichte nach. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Körper gerichtet. Als relationales Konzept ist Distanz nicht nur in Beziehung zum Subjekt, sondern vor allem zu dessen Körper erfahrbar. Gleichzeitig bringt umgekehrt die Beschäftigung mit Distanz- und Näheverhältnissen vielfältige Vorstellungen vom Körper und – damit verbunden – etwa von Intimität, Begehren oder Askese erst hervor.

Die Autor:innen dieses Heftes sind anhand sehr unterschiedlicher Gegenstände – vom mittelalterlichen Türklopfer bis zum Twitter-Testimonial, vom religiösen bis zum pornografischen Bild, von digitalen Tools der extremen Annäherung bis zum Abstandhalter – der Dialektik von Unmittelbarkeit und Vermittlung, von Reiz der Distanz und Verlangen nach Nähe nachgegangen.

Der gesamte Band ist auf der Webseite der Zeitschrift im Open Access verfügbar:

21: Inquiries into Art, History, and the Visual. Beiträge zur Kunstgeschichte und visuellen Kultur, Bd. 4/Nr. 3 (2023), DOI: https://doi.org/10.11588/xxi.2023.3.

 

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